
Improvisation und KI in Musik- und Tanz-Performances – Abschluss des Lehrprojekts MuTaPro an der JGU Mainz
Im Projekt MuTaPro gestalteten Lehramtsstudierende eine multimediale Performance und begleiteten anschließend Schüler:innen dabei, ebenfalls eine Performance zu realisieren. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet und liefert Erkenntnisse zu Potenzialen und Herausforderungen digitaler Medien und Technologien im Musik- und Sportunterricht.
Ausgangspunkt des Projektes MuTaPro war die Beobachtung, dass Lebenswelten von Heranwachsenden zunehmend durch digitale Medien und Technologien geprägt sind. Dies betrifft auch musikalische und sportliche Erlebnis- und Ausdrucksformen. Das Lehrprojekt adressierte deren Schnittmengen über eine Verbindung von digital gestützten, ästhetischen Praktiken. Hierzu wurden über zwei Semester einzelne Lehrveranstaltungen aus dem Lehramtstudium Musik und Sport zusammengelegt, wobei die Student:innen zusätzlich von Expert:innen der Kreativszene unterstützt wurden. Auf diese Weise wurden aktuelle, bislang im Studium eher unterrepräsentierte, (post)digitale Gestaltungs- und Bewegungspraxen intensiv künstlerisch und vermittelnd erprobt, angeeignet und reflektiert.
Inhaltlich wurden je einzelne Performance-Bausteine zu einem Thema entwickelt (im ersten Semester zu „KI und Community“, im zweiten Semester zu „Gesellschaft im Wandel“). Hierzu wurde im Fach Musik neben akustischen Instrumenten insbesondere mit Producing (mit GarageBand), VJing (mit GoVJ) und Künstlicher Intelligenz experimentiert, im Fach Sport mit Tanz unter Einbezug von Social Media und VR-Technologien. In der Performance wurden diese Praxen dann improvisatorisch miteinander verbunden.
Die Begleitforschung zeigt, dass die Student:innen die vielfältigen hybriden Ausdrucksmöglichkeiten einerseits als inspirierend, relevant und bereichernd einschätzten, sie diese aber andererseits auch mit erheblichem Aufwand assoziierten. Künftig wäre deshalb darauf zu achten, entsprechende Unterrichtskonzepte praktikabel zu halten – also erforderliche Ausstattung, Expertise und Zeit mit dem Zugewinn in Einklang zu bringen. Zudem wurde sehr deutlich, dass die Performances fachliche Aspekte zur Diskussion stellten: Hinsichtlich der Arbeit mit bspw. Live Loops und VR-Brillen wurde diskutiert, wie sich diese im Kontext bereits bestehender künstlerisch-ästhetischer Praxen des Faches aneignen und vermitteln lassen und wie die ästhetische Qualität der dabei entstehenden Produkte zu bewerten ist. Damit ergeben sich spannende Anlässe, den Musik- und Sportunterricht offen und mutig, aber auch mit Bedacht weiterzuentwickeln.
Link: https://lernen.digital/2025/10/06/improvisation-und-ki-in-musik-und-tans-performances/
Kontaktperson: Josef Schaubruch (jschaubr@uni-mainz.de)

(c) HfM Mainz

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